Wiederaufbau der Alten Brücke in Mostar
Durch Arbeiten am Wiederaufbau der Alten Brücke in Mostar war die Konsolidierung und Verstärkung der bestehenden Widerlagersysteme der Alten Brücke vorgesehen und zwar durch Ausführung von Bohrungen für Injektionen von Ø 56 mm im Raster von eine Bohrung/m2, mit einer Tiefe von 5,0 m’ mit Verpressen von Injektionsmassen in dieselben. Diese Projektlösung die vorsieht auf der steinernen Oberfläche der bestehenden Widerlagersysteme (linkes und rechtes Ufer der Neretva) Bohrungen mit großem Durchmesser durchzuführen haben wir als sehr destruktiv und unangemessen angesehen um die gesamte Brückenkonstruktion zu verstärken. Deshalb haben wir dem Bauherren vorgeschlagen die Injektionsarbeiten auf angemessenere Art und Weise durchzuführen und zwar durch Bohrungen in die Fugen und mit einer größeren Zahl von Bohrlöchern von ca. 4–5 Bohrungen/m2, aber mit einem kleineren Profil und unterschiedlicher Tiefen, abhängig von der Dicke der Steinmauer in die die Injektionsmasse verpresst wird.
Diese von uns präsentierte Stellungnahme über einen andere Art und Weise des Verpressen der Injektionsmasse in das Brückenwiderlagersystem, neben einer objektiv betrachtet effizienteren und hochwertigeren Ausführung dieser Injektionsarbeiten, wurde zusätzlich von der Tatsache bestärkt, dass während der archäologischen Ausgrabungsarbeiten auch die Schüttung der Widerlager ausgegraben wurde (es wurde hier ca. 1.200,0 m3 Schüttungsmaterial ausgehoben) was dazu führte, dass klar ersichtlich wurde, dass das Widerlagersystem wie folgt zusammengesetzt ist:
- Einem dominanten Widerlagerblock
- Der inneren Widerlagermauern, diverser Dicke
- Der äußeren Seitenmauern die mit gemeißelten Steinquadern ausgekleidet sind.
Unseren Vorschlag dieser Arbeiten konnten wir technisch bei einem besonderen Arbeitstreffen am 19. Februar 2003 in Sarajevo begründen, an dem der Bauherr, das Aufsichtsteam und die besonderen technischen Ausschussmitglieder der UNESCO anwesend waren. Unser Vorschlag wurde akzeptiert, aber erst nach voriger Anwendung auf einem Testfeld, was wir danach auch gemacht haben.