Erneuerung der Tragkonstruktion
Das Gebäude des Arsenals in Hvar wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich war das ein Gebäude auf einer Etage, das als Lager für Boote und Bootsausstattung diente. In der Zeit danach erlebt das Gebäude wesentliche Veränderungen im Sinne seiner Widmung und auch der Größe des Gebäudes. Was seinen heutigen Zustand betrifft so ist deren unmittelbare Umgebung sehr wichtig, d.h. die unterschiedlichen Anbauten an das originale Gebäudevolumen am nördlichen, südlichen und einem Bereich im östlichen Teil. Auf der Nordseite, in Richtung des Stadtplatzes und anstelle ehemaliger einstöckiger Bauten wurde später der Raum in ein Fontik umgebaut, mit einer ebenen Terrasse über die der Zugang in das Theater in der ersten Etage ermöglicht wird. Entlang der gesamten Südfassade und an der nordöstlichen Ecke und einem Teil der Ostseite des Gebäudes werden Wohnhäuser angebaut, entweder nur mit Erdgeschoss oder einstöckige. So entsteht ein Stadtblock der im Bau- und Architektursinne eine Einheit bildet.
Die Veränderungen am Arsenal selbst sind wesentlich in Bezug auf das Volumen, aber auch die Interaktion der einzelnen Teile der Tragkonstruktion. Am wichtigsten ist hier sicher die Veränderung die durch den Bau des Obergeschosses geschieht, denn dann werden im Erdgeschoss, zwischen den Längswänden, angelehnt an Steinbögen mit einem Abstand von 5,0 Metern, Holzbalken eingesetzt in einem Raster von ca. 50 cm Distanz, als Balken des Bodens der oberen Etage.
Der Raum des Theaters der die östliche Hälfte des Obergeschoßes des Arsenals einnimmt hat einen Publikumsraum mit Sitzplätzen auf dem Boden und teilweise in den Logen die in zwei Ebenen, im Parterre und der oberen Ebene eingerichtet wurden. Die gesamte Tragkonstruktion der Logen ist aus Holzpfosten die an die Bodenbalken angelehnt sind und Holzbrettern als Trennwände dieser Logen. Der Boden des Obergeschoßes wurde mit Holzbalken, die im Grillraster verlegt wurden gebaut, angelehnt an die Längsseiten des Gebäudes, mit den Holzpfosten zwischen den Logen und einem Hängebalken als Träger der Zugangsgallerie in die obere Logenetage.
Die Tragkonstruktion der Bühne ist aus Holzbalken, ca. 1,0 Meter über dem Parterre des Publikumsraumes, angelehnt an die Ostwand des Gebäudes und den ersten daneben liegenden Steinbogen. Die Dachkonstruktion ist aus Holz, ausgeführt als Pfettendachstuhl mit oder ohne Querbalken. Der westliche Dachteil hatte einen Hängebalken mit Bügeln die die Dachsparren stützten. Durch spätere Eingriffe wurde dieses Tragsystem des Dachs verändert und die Haltebügel und der Hängebalken wurden entfernt. Der östliche Dachstuhl ist als Pfettendachstuhl ausgeführt, mit oder ohne Querbalken, doch ohne Hängebalken. Im Bereich über der Bühne wurde der Dachstuhl mit zwei doppelten Hängebalken verändert, einem an der östlichen Wand und dem zweiten über dem Bühnenportal, die von Sparren und Pfetten getragen werden.
Die Tragkonstruktion des Dachstuhlbodens besteht aus Holzbalken die auf jedes zweite Paar Sparren aufgesetzt sind. Aus diesem Grund übertragen die Brüstungswände die horizontalen Lasten vom Sparrenpaar ohne Bindebalken auf das Sparrenpaar mit einem Bindebalken durch Verbiegung in der horizontalen Ebene. Die Besonderheit der Deckenbalken im Boden des Dachstuhls über dem Theater liegt darin, dass sich diese nicht direkt an die längsseitigen Wände anlehnen, sondern sie befinden sich unter diesen (auf einer Entfernung von den Wänden bis zu der die Logen in der ersten Etage des Publikumsraumes ragen) kurze Balken, die dann an die Wände angelehnt sind und mit entsprechenden Stahlbügeln und Schrauben mit den Deckenbalken verbunden sind.
Die Dimensionen der Deckenbalken über dem Theater sind nicht gleichmäßig, doch haben sie allgemein unzureichend Querschnitt, so dass ihre Verbiegung klar sichtbar ist. Die östliche Hälfte des Dachstuhlbodens, der Bereich über dem Theater hat auch eine unterschiedliche Bodenhöhe. Ein Teil des Bodens über dem Publikumsbereich ist etwas erhöht im Gegensatz zur restlichen Fläche, die etwas tiefer liegt. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich am Einbau der unteren Balken die an die Wände angelehnt sind, so dass die Deckenbalken über diese gesetzt werden mussten, was zu diesem Höhenunterschied im Dachstuhlboden führte.